Politik & Gesellschaft

Do
13.06.2024

19 Uhr
Einlass 18.30 Uhr
Studio

Eintritt frei

Monireh Baradaran wurde 1955 im Nordiran geboren und wuchs in Teheran innerhalb einer politisch engagierten Familie auf. Den Kampf gegen die Diktatur und für die Demokratie haben Monireh Baradaran und ihre Angehörigen teuer bezahlt mit Gefängnisstrafen, Verschleppungen und Hinrichtungen. Wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen die Islamische Herrschaft im Iran verbrachte sie neun Jahre (1981-1990) im Gefängnis.
Frau Baradaran wird Auszüge aus ihrem Buch „Erwachen aus dem Alptraum“ lesen, das ihre persönlichen Erinnerungen an Gefangenschaft enthält. Für ihre außergewöhnliche Zivilcourage wurde sie 1999 mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet. Zusätzlich zu ihren Veröffentlichungen auf Farsi, darunter eine sozialpsychologische Studie über Folter im Iran und „Gegen die Oblivion“ (Erfahrungen in Wahrheitskommissionen), dokumentiert sie fortlaufend Menschenrechtsverletzungen und schreibt für iranische Exil-Zeitschriften und Medien.

Hellen Nosrat ist 1956 in Rasht im Norden des Irans geboren. Nach der Machtübernahme des Islamischen Regimes, durfte sie nicht mehr studieren. Sie ist 1986 nach Deutschland geflüchtet, wo sie ihr Studium fortsetzte und anschließend im IT Bereich arbeitete. Helen Nosrat ist aktiv in feministischen Gruppen und in sakulären Gruppen. An dem Abend liest sie Ausschnitte aus dem Buch „Frauen! Leben! Freiheit!“ von Narges Mohammadi.

Narges Mohammadi ist eine bekannte iranische Menschenrechtsverteidigerin. Sie war Vizepräsidentin und Sprecherin des iranischen Menschenrechtszentrums, eine Organisation, die verboten und geschlossen wurde und dessen Mitglieder verhaftet wurden. Zudem war der Mitkämpferinnen von „Legam", einer Gruppe, die sich gegen die Todesstrafe im Iran einsetzte. Derzeit befindet sich Narges Mohammadi im Evin-Gefängnis in Teheran. Aus dem Gefängnis heraus wendet sie sich mit Briefen immer wieder an die Öffentlichkeit und führt damit ihren Einsatz für Menschenrechte unbeirrt fort.
Ihr im Gefängnis verfasstes Buch „Frauen! Leben! Freiheit!“ versammelt 13 Interviews mit im Iran inhaftierten Frauen und befasst sich mit der aktuellen Situation der Frauen im Iran. Mohammadi erhielt den Friedensnobelpreis 2023.

Die Übersetzung des Buches vom persischen Original ins Deutsche ist ein Gemeinschaftswerk und besteht aus einer kollektiven Arbeit von den iranischen Frauen im Exil. Frauen, die ihre Solidarität mit den inhaftierten im Iran zeigen wollten - unter anderem ist eine der Übersetzerinnen Helen Nosrat.





Veranstalter*innen: zakk