-
Ihr Warenkorb ist leer!
Alle Veranstaltungen im Vorverkauf finden Sie unter Tickets.
Alle Veranstaltungen im Vorverkauf finden Sie unter Tickets.
Erinnern heißt handeln - besucht den Prozeß vor dem Landgericht am 9.3.!
Am 22. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst
(Mitglieder der antifaschistischen Aktionsgruppe "Weiße Rose" ) vom
"Volksgerichtshof" unter Vorsitz des Blutrichters Roland Freisler wegen
"landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat,
Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und wenige Stunden später mit
dem Fallbeil hingerichtet. Der Prozeß war eine Farce: die geladenen
Zeugen wurden nicht gehört, die Pflichtverteidiger setzten sich nicht
für ihre Mandanten ein, die Öffentlichkeit war nicht zugelassen - als
die aus Ulm angereisten Eltern Scholl während der Verhandlung in den
Gerichtssaal drängten, ließ Freisler sie aus dem Raum schaffen, ihr
Gnadengesuch wurde abgelehnt.
Aktivist*innen der "Weißen Rose" hatten in München sechs verschiedene
Flugblätter in Umlauf gebraucht, die sich gegen den Krieg und gegen die
faschistische Diktatur richteten: "Auch dem dümmsten Deutschen hat das
furchtbare Blutbad die Augen geöffnet, das sie im Namen von Freiheit und
Ehre der deutschen Nation in ganz Europa angerichtet haben und täglich
neu anrichten. Der deutsche Name bleibt für immer geschändet, wenn nicht
die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, ihre
Peiniger zerschmettert und ein neues geistiges Europa aufrichtet."
Am 18. Februar 1944 wurden Hans und Sophie Scholl beim Verteilen von
Flugblättern von Hörsaaldiener Jakob Schmid entdeckt und von diesem
so lange festgehalten, bis die Gestapo eintraf. Für die Festnahme
erhielt Schmid eine Belohnung von 3.000 Reichsmark. Bei einer von der
Universität München ausgerichteten Dankesfeier zur erfolgreichen
Zerschlagung des studentischen Widerstandes bejubelten hunderte
Studenten Jakob Schmid, was dieser stehend mit dem ausgestreckten Arm
des Hitlergrußes entgegennahm.
Christoph Probst verfasste, trotz Einflussnahme auf die Texte, selbst
keines der von der Weißen Rose verbreiteten Flugblätter, nur einen
Entwurf für das siebte Flugblatt, den Hans Scholl bei sich trug. Als die
Geschwister Scholl verhaftet wurden, hatte die Gestapo somit einen
Beweis gegen Probst. Während der Verhöre und der Gerichtsverhandlung bat
er um Gnade wegen seiner drei Kinder im Alter von drei Jahren, zwei
Jahren und vier Wochen und wegen seiner Frau, die am Kindbett-Fieber
litt. Auch die Geschwister Scholl hatten erfolglos versucht, Probst zu
schützen und möglichst viel Schuld auf sich zu nehmen, um ihn zu retten.
Die drei AktivistInnen der "Weißen Rose" standen ihren Henkern gefasst
gegenüber - "Es lebe die Freiheit", das war der letzte Satz von Hans
Scholl, bevor er seinen Kopf unter das Fallbeil legen musste. Für die
Freiheit und gegen das Naziregime kämpften auch die Edelweißpiraten, in
deren Tradition das jährliche "Edelweißpiratenfestival" im zakk mit
vielen hundert BesucherInnen stattfindet. Im letzten Jahr sammelten die
TeilnehmerInnen 1000 Euro Spendengelder, um unseren zakk-Kollegen Mischa
Aschmoneit und seinen Mitangeklagten Torsten Nagel zu unterstützen, die
vom Amtsgericht Düsseldorf zur Zahlung von 8800 Euro Strafe verurteilt
wurden, weil sie zur Blockade eines Naziaufmarsches aufgerufen haben sollen.
Gegen dieses Urteil wehren sich Mischa und Torsten, der Berufungsprozeß
findet am 9. März um 10:15 Uhr im Landgericht, Raum 2.119 statt.