Politik & Gesellschaft

Do
19.09.2024

19 Uhr
Raum 4

Eintritt frei

In NRW kocht die Diskussion nicht nur wegen der Befreiung vom Wassercent auf unsere Kosten oder der unfassbaren Wassermengen hoch, die inmitten der Klimakrise aus dem Rhein entnommen werden sollen.

Auch das Grundwasser in der ganzen Region wird durch die Pipeline gefährdet: Dieses wird ohnehin wegen der durch den Kohleabbau freigesetzten Stoffe wie Eisen oder Sulfat massiv beeinträchtigt, wenn das Grundwasser nach dem Abschalten der Pumpen wieder ansteigt.

Und im Tagebau lagern noch viel mehr Giftstoffe als bisher bekannt war: Im Tagebau Garzweiler sind illegal tonnenweise Bodenaushub abgeladen worden, der mit Schadstoffen belastet ist. Vor einer Woche gab es eine Großrazzia in Grevenbroich, Jüchen, Krefeld und an anderen Orten. Die Beschuldigten arbeiteten für die Rheinischen Baustoffwerke GmbH – eine 100prozentige Tochter der RWE AG.
Mehr Infos: https://rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-bauunternehmer-soll-schadstoffe-im-tagebau-garzweiler-entsorgt-haben_aid-118545267

Giftrutsche vom Rhein ins Grundwasser: Doch auch der Rhein als "Lieferant" der Tagebaubefüllung ist mit Schadstoffen belastet, die dann in die Tagebauseen fließen. Jüngstes Beispiel dafür ist die Klage aus den Niederlanden, Deutschland leite zu große Mengen sogenannter Ewigkeitschemikalien in den Rhein. Und erst letzte Woche sind 180 Kilogramm eines Isomerengemischs aus der Kläranlage in Bürrig in den Rhein gelaufen - ein giftiges Gemisch, das normalerweise für Pflanzenschutzmittel benutzt wird
Mehr Infos: https://www.cbgnetwork.org/bayer-pestizid-loest-rheinalarm-aus/

Deshalb fordert der BUND NRW schon seit geraumer Zeit, dass RWE das Wasser reinigen muss, bevor es in den Tagebau und somit in das Grundwasser geleitet wird. Wir fordern: Stoppt dieses unsinnige Megaprojekt und die Zerstörung von Wald, Ackerland und Grundwasser!

Die guten Nachrichten sind, dass unser erster Protest bereits Wirkung zeigt. Bei unserer kleinen Aktion gegen die kostenlose Entnahme Millionen Liter Rheinwassers zur Befüllung der Tagebaulöcher haben wir dem Staatssekretär Viktor Haase und in den Lokalmedien klargemacht: RWE muss zahlen! Die Politik hat daraufhin abgestritten, dass sie RWE vom Wassercent befreien will. Wir bleiben dran!

Die heiße Phase beginnt: In Dormagen am Rhein haben Probebohrungen für den ersten Bauabschnitt der 45 Kilometer langen RWE-Pipeline begonnen. Schon ab 01. Oktober will RWE entlang der geplanten Trasse zahlreiche Bäume roden und im Winter mit dem Bau beginnen. Das nehmen wir nicht kampflos hin!

Veranstalter*innen: Wassertisch in Kooperation mit zakk