Politik & Gesellschaft

Do
21.03.2024

19 Uhr
Studio

Eintritt frei

Gesellschaftlich organisierte Reproduktionsarbeit ist teuer und wirft wenig Profit ab. Nicht umsonst werden Altenheime, Kindergärten, Krankenhäuser und die Gastronomie finanziell und personell runtergerockt und zeichnen sich durch prekäre Arbeitsbedingungen aus. Ironisch scheint es, dass gerade Frauen in diesen Bereichen nicht nur öfter arbeiten, sondern diese Bereiche auch einen Großteil ihrer „arbeits- und lohnfreien Zeit“ ausmachen. Frauen sind genau wie Männer dazu gezwungen, ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um den gesellschaftlichen Reichtum mit zu produzieren, aber zusätzlich kümmern sie sich vermehrt um Reproduktionsaufgaben, wie den Haushalt, die Pflege von Angehörigen, die Kindererziehung und vieles mehr. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung bringen Frauen heute noch doppelt so viel Zeit für unbezahlte Arbeit auf als das andere Geschlecht. Ideologisch unterstützt durch Rollenbilder wie die liebende Hausfrau und Mutter oder der starke Ernährer und Beschützer der Familie, entstehen „romantische“ Beziehungsgefüge, die auf einer ökonomischen und sozialen Abhängigkeit beruhen. Besonders fatal wird dies, wenn man aus einer toxischen oder gewaltvollen Beziehung nicht mehr so leicht rauskommt. Das alles führt dazu, dass Frauen öfter in Teilzeitbeschäftigungen landen, somit weniger in die Sozialkassen einzahlen können und häufiger von Altersarmut betroffen sind.
Teilzeit wird das neue Vollzeit – Würden sich die Rollen von Frauen und Männern verändern, wenn wir alle nur noch 30 Stunden die Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich arbeiten? Welche Kämpfe müssen wir dafür führen? Welche Faktoren sind für die Gleichberechtigung noch wichtig? Und wie hängen Kapitalismus und Patriachat jetzt nochmal zusammen?
All diese Fragen wollen wir bei der Diskussionsveranstaltung „Die Zeit ist reif!“ mit euch zusammen versuchen zu beantworten. Hierfür schauen wir gemeinsam mit Referent*innen aus dem Gesundheitswesen auf vergangene Arbeitskämpfe zurück, wie die der Krankenhausbewegung für mehr Personal oder die der IG Metall für die 35h-Woche.

Veranstalter*innen: Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) Düsseldorf