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Şeyda Kurt liest aus Hass und Radikale Zärtlichkeit
Im Rahmen der Düsseldorfer Literaturtage 2023
Wer hat die Macht zu hassen? Erkundung eines politischen Gefühl. Şeyda Kurt holt den Hass raus aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials.
Wort & Bühne
19 Uhr
Club
AK € 10
Der Hass, dieses knirschende, zersetzende Gefühl, ist allgegenwärtig. Er brüllt von den Straßen oder flüstert in gutbürgerlicher Feindseligkeit. Er wächst in Parlamentsreden, Querköpfen und Kinderzimmern –und ganz bestimmt nicht im Verborgenen, auch wenn viele ihn gerne dorthin verdammen würden. Şeyda Kurt holt den Hass raus aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials. Dabei interessieren sie vor allem die Menschen als Subjekte des Hasses in einer kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Welt. Wer sind sie, diese Hassenden, und aus welchen Machtverhältnissen kommen sie? Wer darf überhaupt hassen und wer nicht? Welche Gefühle lähmen, welche Gefühle helfen, nicht zu erstarren, und sich immer und immer weiter zu bewegen auf dem Weg in eine gerechtere und zärtliche Gesellschaft? Schonungslos, launig und jenseits selbstgerechter Entrüstung erkundet Şeyda Kurt den Hass von seiner schöpferischen Seite: als Kategorie der Ermächtigung, der Menschen in ihrem innersten Unbehagen abholen und mobilisieren kann, als widerständiges Handwerk –und nicht zuletzt als dienliches Gefühl, das uns hilft, uns in einem Ozean aus möglichen Reaktionen auf die Welt zurechtzufinden.Auch Radikale Zärtlichkeit spielt am Abend eine wichtige Rolle: Şeyda Kurt wirft mit uns einen Blick auf die Geschichte rassistischer, kolonialer, antisemitischer, hetero- und cis-sexistischer Normierungen unseres intimen Miteinanders. Und sie wirft einen Blick nach vorne und fragt nach den Visionen und Utopien einer radikalen Zärtlichkeit als ein Programm der Gerechtigkeit und Solidarität. ŞEYDA KURT, geboren 1992 in Köln, studierte Philosophie, Romanistik und Kulturjournalismus in Köln, Bordeaux und Berlin. Als freie Journalistin und Kolumnistin schreibt sie für unterschiedliche Print-und Onlinemedien, darunter ZEIT ONLINE. Als Redakteurin arbeitete sie an dem Spotify-Originalpodcast 190220 - Ein Jahr nach Hanau, der 2021 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr zählte das Medium Magazin das Redaktionsteam zu den Journalistinnen des Jahres. In ihrem Buch Radikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist untersuchte sie Liebe im Kraftfeld von Patriarchat, Kapitalismus und Rassismus.
https://seydakurt.de/http://politisiert-euch.de/
Veranstalter*innen: zakk "zielverhaltet euch!" in Zusammenarbeit mit der AG „politisiert euch!“ – Werk°Stadt Witten & Kulturzentrum zakk, Düsseldorf. Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (Land NRW) und Soziokultur NRW.