Politik & Gesellschaft

Di
18.06.2024

19 Uhr
Studio

Eintritt frei

50 Mio. Menschen arbeiten und leben heute weltweit in Zwangsarbeit, Sklaverei oder unter sklavereiähnlichen Bedingungen. Viele Produkte, so z. B. Lebensmittel, Textilien, Leder, Baustoffe, IT oder Schmuck werden unter massiven Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen hergestellt. Unternehmen erwächst hieraus ein Milliardengeschäft und als Konsument*innen haben wir uns an irreale Preise gewöhnt. Den Staatskassen hingegen entstehen große Verluste.

Wer sind die Betroffenen von (moderner) Sklaverei und wie wirkt sich diese auf sie aus? Welche Handlungsansätze gibt es lokal bis international von staatlicher wie zivilgesellschaftlicher Seite? Welche Möglichkeiten haben wir in unseren unterschiedlichen Wirkungsfeldern – am Arbeitsplatz, im Betriebsrat oder in der Gewerkschaft, im Studium, im Verein oder auch z. B. in Kunst und Kultur –, einen Beitrag zu einer guten Arbeit zu leisten?

Dr. Kiran Kamal Prasad, Menschenrechtspreisträger 2024 des AK-Shalom für Frieden und Gerechtigkeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, wird von Jeevika, einer Bewegung zur Überwindung von Schuldknechtschaft in Südindien, berichten. Tamara Enhuber aus den Bündnissen Sklavenlos! und Saarland-Verantwortung-Lieferketten wird einen Blick werfen auf die aktuelle Situation und Entwicklungen in Deutschland, in der EU und weltweit.

Im Anschluss bietet sich die Gelegenheit zu Fragen und Diskussion und zu einem Ausklang und informellen Austausch mit den Referent*innen und den Veranstaltern. Die Veranstaltung findet teilweise auf Englisch mit deutscher Übersetzung statt.

Die Referent*innen
Dr. Kiran Kamal Prasad. Ehemals tätig als Jesuitenpater, Arbeiterpriester, Lehrer und Ethnologe, lebt und arbeitet er Anfang der 80er in Dorfgemeinschaften der Siddis (Nachfahren afrikanischer Sklav*innen in Indien), ab 1985 mit Dalits in Karnataka/Indien. 1987 wird Kiran K. Prasad zum ersten Mal mit Schuldknechtschaft konfrontiert. Seitdem engagiert er sich – ab den 90ern in der von ihm und jungen Dalits initiierten Bewegung Jeevika sowie in regionalen und nationalen Menschenrechtsgremien – für die Überwindung von ‚bonded labour‘ und für ein Empowerment der Dalits.

Tamara Enhuber. Ausgebildet als Soziologin, arbeitet sie seit 1995 in verschiedenen Zusammenhängen – vom Studium über Consultancies für internationale Menschenrechtsorganisationen bis zur Koordination regionaler Bündnisse – zu heutigen Formen von Zwangsarbeit. Aktuell ist sie tätig als Eine Welt-Fachpromotorin für global verantwortliches Wirtschaften bei mehr Wert! e. V.

https://eineweltforum.de/

Veranstalter*innen: Eine Welt Forum Düsseldorf e.V. und mehr Wert! e. V. in Kooperation mit zakk, Arbeit und Leben NRW