Wort & Bühne

So
29.05.2022

15 Uhr
nicht im zakk

AK € 8
Treffpunkt Hauptbahnhof Wuppertal

 

Treffpunkt: Hauptbahnhof Wuppertal/ neuer Bahnhofsvorplatz vor der Treppe zur alten Bundesbahndirektion

Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt
Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende – Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt.

»Jede:r sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können.« »Autokorrektur« will Kick Off einer Gesellschaft sein, die gemeinsam eine attraktive Mobiltätszukunft baut – und zwar schon heute. In Katja Diehls Vorstellung der Zukunft können die Menschen Auto fahren, so sie es denn wollen. Sie müssen es aber nicht mehr – denn es gibt attraktive Alternativen. Momentan ist nicht alles in unserem Land fair und klimagerecht, inklusiv und bezahlbar aufgestellt. Die Bedürfnisse vieler Menschen werden nicht angemessen berücksichtigt. Das können wir ändern,
davon ist Mobilitätsexpertin Katja Diehl überzeugt und läutet die Verkehrswende ein.

Katja Diehl, geboren 1973, hat sich voll und ganz dem Mobilitätswandel verschrieben. Nach 15 Jahren in z.T. leitenden Funktionen der Mobilitäts- und Logistikbranche verändert sie das System nun mit ihrer Expertise von außen. Sie hostet den Podcast »SheDrivesMobility«. In Hamburg hat sie die
Vertretung der womeninmobility gegründet und engagiert sich im Bundesvorstand des Verkehrsclub Deutschland e. V. Für ihre Arbeit hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. wurde sie 2020 vom »Focus« zu den »100 Frauen des Jahres« gezählt, 2019 kam sie auf die Liste »25 LinkedIn
TopVoices in Deutschland, Österreich und der Schweiz« und gilt als eine der »Remarkable Women in Transport«. Katja Diehl lebt in Hamburg.


Flanieren bedeutet langsames, genüssliches Umherschlendern, ohne Ziel, ohne Eile, ein Verweilen, ein Pausieren, ein bewusstes Aufnehmen der Umgebung mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen. Der klassische Flaneur ist im 19. Jahrhundert bekannt geworden, trug Stock, Mantel und Hut, kam aus den gehobenen Schichten oder der Bohème und hatte somit Zeit für Müßiggang.

Durch die Pandemie sind Spaziergänge zu einer weit verbreiteten Freizeitbeschäftigung geworden. Ein Sich-Bewegen unter freiem Himmel ist momentan die bevorzugte Variante, um Menschen zu treffen und sich auszutauschen.
Verschiedenste Blickwinkel, Lesarten, Fundstücke und Fragen tauchen auf, wenn wir einfach das Haus verlassen und ziellos durch die Gegend streifen wollen.

„Es gibt Dinge, die es unmöglich machen, Flâneuse* zu sein. Zum Beispiel nur in bestimmter Kleidung und in Begleitung rausgehen zu dürfen oder wenn es sich generell nicht gehört, sich Zeit dafür zu nehmen, umher zu gehen und die Umgebung anzuschauen. Das passiert hier und anderswo. Manchmal durch gesetzliche Verbote, manchmal einfach durch gesellschaftliche Konventionen.“
So schreibt es „Die Flâneuse* zusammen mit den Herausgeberinnen“ von „Flexen“, einem Essay-Band, welcher 30 unterschiedliche Texte zum Flanieren und eben Flexen, dem sehr bewussten, feministischen Bewegen im städtischen Raum, vereint.

In zehn Literaturspaziergängen wollen wir Ungleichgewichten nachgehen, zwischen Kopf- und Fußwegen balancieren, begleitet von Autor*innen, die sich mit dem Sich-Draußen-Bewegen auseinandersetzen, dem Sich-Treiben-Lassen, dem Sich-Erlauben. Wir wollen uns in die Städte begeben, die verwinkelten Gassen, die Ladenstraßen, die Randbezirke, die Vororte, die ländlichen Ausläufe. Wir wollen die Städte lesen. Dabei untersuchen wir: Wer kann überhaupt flanieren? Gibt es Unterschiede dabei? Welche Orte sind für wen erreichbar? Kann Flanieren ein Weg sein gegen die Schnelligkeit, das Hetzen, das Ankommen-Müssen? Kann Flexen ganze Orte und Städte zurück erobern?

Hierfür wird an fünf Wochenenden von Mai bis September jeweils ein kombinierter Spaziergang in Wuppertal und Düsseldorf, sowie umliegenden Gebieten, veranstaltet. Regionale Autor:innen und Darsteller:innen tragen dabei an unterschiedlichen Orten Texte vor, die die ganze Spannweite von Flanieren behandeln und zu einem Diskurs anregen. Es wird einen Literaturspaziergang in Zusammenarbeit mit Decolonize Wuppertal geben, einen Nachmittag, an dem ausschließlich geflext wird, eine Auseinandersetzung mit der Bewegung der Zukunft, den Versuch, dass sich die Städte in der Mitte treffen, sowie einen Nachtspaziergang mit Poetry Slam.

Veranstalter*innen: Börse Wuppertal & zakk. Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kultur & Wissenschaft (Land NRW)